Die Gottheiten

Die Gottheiten


Vor vielen Zeitaltern existierten nur zwanzig Gottheiten, die heute als Schöpfungsgottheiten bekannt sind. Sie verweilten im Kosmos und vertrieben sich die Ewigkeit immer häufiger mit Streitereien und Intrigen.

Um sich eine Beschäftigung zu suchen, die sie von ihren Sticheleien untereinander ablenken würde, nahmen sie sich an den Gottheiten der anderen Welten ein Beispiel: Sie erschufen eine Welt und Wesenheiten, die sie bevölkern.

Aus ihrer Schöpfung entstanden weitere fünfundsechzig Gottheiten, die die Geschicke Silándurils bis heute leiten und lenken.

Die Gottheiten sind so unterschiedlich wie die Völker und Wesen, denen sie Leben eingehaucht haben. Einige sind friedliebender Natur, andere interessieren sich kaum für ihre Schöpfungen und wieder andere vertreiben sich gern die Langeweile der Ewigkeit damit, die Völker gegeneinander aufzuhetzen und sich an Krieg und Chaos zu erfreuen.

Manchmal kommen sich die Völker Silándurils vor, als seien sie Spielfiguren in einem Spiel, dessen Regeln sie nicht kennen.

Die Gesinnungsbündnisse


So unterschiedlich, wie die Gottheiten sind, sind auch die Motive, die sie antreiben. Im Laufe der Zeitalter haben sich fünf Gesinnungsbündnisse gebildet. Jede Gottheit ordnet sich einer der folgenden Interessengemeinschaften zu: Frieden, Natur, Entwicklung, Krieg, Neutralität.

Daraus ergibt sich eine logische Feindschaft unter einigen Gottheiten. Denn jene, die den Frieden ersehnen, agieren stets gegen die, die Krieg säen und Schlachten ernten. Auch die Gottheiten, die die Entwicklung der Völker fördern, stellen sich fast immer gegen den Krieg.

Das Gesinnungsbündnis der neutralen Gottheiten hält sich meist aus allem heraus. Nur, wenn für die Welt oder die Schöpfungen eine große Gefahr droht, schlagen sie sich auf eine Seite.

So kommt es, dass die Schöpfungen sich nur allzu häufig als Mittel zum Zweck fühlen: Sie sollen den Gottheiten die Langeweile der Ewigkeit unterhaltsamer gestalten. Doch nicht jedem Krieg liegt die Provokation einiger Gottheiten zugrunde, was die Völker hin und wieder gerne übersehen. Denn ist es nicht leichter, eine übermächtige Autorität für das Blutvergießen verantwortlich zu machen, als die Schuld bei sich selbst zu suchen?

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